Frühjahreshauptübung der Feuerwehr
Frühjahreshauptübung der Feuerwehr
Wenn es hier oben tatsächlich brennen sollte, dann ist nichts mehr zu halten“. Diese Einschätzung von Heinrich Zink von „Connys Ziegenalm“ hoch über Lauf teilte Kommandant Mario Zink, als in diesem abgelegenen Ortsteil im Oberen Lautenbächle eine groß angelegte Übung stattfand und für die 50 Einsatzkräfte wichtige Erkenntnisse brachte. Zwar war das erste Fahrzeug der Laufer Wehr bereits neun Minuten nach Alarm auf dem 668 Meter hoch gelegenen Bauernhof mit Ziegenhaltung eingetroffen, doch hierbei handelte es sich um eine Ausrückzeit ab Gerätehaus und bei guten Wetter- und Straßenbedingungen.
Im Ernstfall müsste man mindestens von einer Zeit von 20 Minuten nach Alarmierung ausgehen, so Mario Zink, der die Einsatzleitung hatte und mit dem reibungslosen Verlauf der Übung sehr zufrieden war. „Hier hat sich wieder einmal die gute Kooperation bewährt“, meinte Mario Zink im Blick auf die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren Sasbach und Sasbachwalden sowie mit dem DRK Lauf. Die Polizei war durch den neue Revierleiter Guido Kühn vertreten und die Gemeinden durch Bürgermeister Oliver Rastetter, der Rettungsdienst war theoretisch vor Ort. Die Einsatzleitung der DRK-Bereitschaft mit neun Helfern und Bereitschaftsarzt Stephan Wey hatte Jens Runge, die Verletzten wurden erstversorgt und dann dem Rettungsdienst übergeben.
Die Übungsannahme sah vor, dass ein Brand auf dem Dachstuhl des Gebäudes ausbrach, wo der Besitzer Heu gelagert hatte. Der Eigentümer und dessen Sohn wollten das Feuer löschen, was aber misslang. Beide wurden ohnmächtig und erlitten Rauchvergiftungen und Verbrennungen. Das erste Laufer Einsatzfahrzeug fuhr über das steile Obere Lautenbächle zu der Ziegenalm und kam auch relativ zügig dort oben an. Sofort wurde die Menschenrettung in die Wege geleitet und eine Riegelstellung zum Nachbargebäude aufgebaut, um dieses vor einem Übergreifen der Flammen zu schützen. Ein weiteres Fahrzeug aus Lauf baute eine Löschwasserversorgung von einem ein Kilometer entfernten 40000 Liter-Tank auf, wobei zwei Verstärkerpumpen die Wasserzufuhr über diese weite Strecke sicherstellten. Eine weitere Zubringerleitung wurde von der Hohritt aus gelegt, um auf der sicheren Seite zu sein. Die Kameraden aus Sasbachwalden unterstützten diese Wasserzufuhr, während Sasbach ebenfalls über das Lautenbächle anrückte und die Brandbekämpfung verstärkte. „Die Wasserversorgung hier oben funktioniert“, so der Kommandant und verwies auf weiter 11000 Liter, die von der Fahrzeugen des Lauf-Sasbachtals mitgeführt werden. Doch der Kommandant stellte deutlich fest, dass die topographische Lage beim Übungsobjekt und in anderen abgelegenen Ortsteilen eine Herausforderung für alle Einsatzkräfte darstelle, weitere Erschwernisse könnten durch „Wind und Wetter“ hinzu kommen. „Im Winter sieht es ganz anders aus, da können wir diese Anrückzeiten nicht halten, so Mario Zink. Weiter betonte er, dass sich die Laufer Feuerwehr in diesem Jahr verstärkt den Gebäuden in abgelegenen Bereichen widme, aber auch sonst würden diese befahren und erkundet. Dies bekräftigte Oliver Rastetter, der wie Guido Kühn eine Übung gleichsam „Hand in Hand“ erlebte, bei der jeder wusste, was zu tun sei. Hierfür und die hohe Einsatzbereitschaft bedankte sich Oliver Rastetter bei allen, auch er lobte die wegweisende Kooperation der Feuerwehren im Lauf-Sasbachtal, die schon seit 20 Jahren besteht.
Auf 668 Metern Höhe im Oberen Lautenbächle hatten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK eine anspruchsvolle Übungsaufgabe, die in guter Kooperation gemeistert wurde.